Campingplatz Vliegenbos

Bitte beachtet, dass die nachfolgenden Erläuterungen im Sommer 2023 aktuell waren, aber schon im kommenden Jahr Änderungen unterliegen können. Alle Dinge, die euch wirklich wichtig sind, solltet ihr unbedingt vor Reiseantritt noch einmal checken.

 

Unser Campingplatz Vliegenbos liegt in Amsterdam Noord, Meuwenlaan 139, am Rande eines Wäldchens und unweit des Noorderparks, in dem es übrigens auch Spielgeräte für Kinder gibt. 

 

Uncharmant könnte man Amsterdam Noord als das hässliche Entlein Amsterdams bezeichnen. Hier wohnen nicht gerade die Besserverdienenden. Und die eine oder andere Ecke sieht auch ein wenig schmuddelig aus. Das führt aber auch dazu, dass sich hier mancher kreative Kopf, der die teuren Mieten im Zentrum nicht bezahlen kann, niedergelassen hat. An der NDSM-Werft werdet ihr später noch sehen, was diese Köpfe so zustande bringen, da hat uns einiges wirklich gut gefallen.

Campingplatz Vliegenbos in Amsterdam Noord

Der Campingplatz Vliegenbos umfasst 550 Stellplätze. Hinzu kommen 30 Mietunterkünfte. Man kann also auch mit dem Pkw anreisen und eine der Hütten mieten, die sind aber bestimmt nicht ganz billig. Darüber hinaus stehen kleinere Wiesenflächen für Zelte bereit.

 

Spontan anreisen kann funktionieren, kann aber auch voll daneben gehen. In den 7 Tagen, die wir vor Ort waren, änderte sich die Belegung in unserem Umfeld ständig. Wer also auf Nummer sicher gehen will, der sollte im Sommerhalbjahr vorab buchen. Wir haben eine Woche vorher gebucht und da gab es keine Plätze mehr für Womos bis 8 m Länge. Wir mussten deshalb auf einen größeren Platz ausweichen. Im Nachhinein waren wir allerdings froh, dass wir hierzu gezwungen waren. 

 

Die Stellplatzflächen sind unterschiedlich "groß" und können Fahrzeuge bis etwa 10 m Länge aufnehmen. Groß bezieht sich immer nur auf die Länge der Plätze, in der Breite reicht es gerade so, um die Markise öffnen zu können und bei den ganz kleinen Plätzen geht auch das nicht immer. Es ist halt ein Cityplatz und da geht es nun mal eng zu.

 

Ein wenig Rabatz machen die Sittichkolonien, die sich entlang des Rheins inzwischen in vielen Städten ausgebreitet haben. Sie nutzen gerne die höchsten Bäume, um sich dort am Abend niederzulassen. Und was Kommunikation von Baum zu Baum angeht, sind die ganz groß.

 

Wegen der vielen hohen Bäume haben die meisten Plätze keinen Fernsehempfang. Wer nur wenige Tage vor Ort ist, dem wird das aber bestimmt wurscht sein.    

 

Auf dem CP hört man den Straßenverkehr kaum, aber mit etwas Fluglärm muss man rechnen. Aus unserer Sicht alles im Rahmen dessen, was man in einer Großstadt erwarten kann.

 

Die Einfahrt zum Platz wird zunächst durch ein Tor, das in der Regel offen ist und durch dahinter liegende Schranken begrenzt, die vermutlich über eine Kennzeichenerfassung gesteuert werden. Nach dem Einchecken ist die aktiviert und öffnet automatisch bei der Ein und Ausfahrt. Die Schranken öffnen am Morgen allerdings erst um 08:00 Uhr. 

 

Der Platz für die Ver- und Entsorgung ist vor den Schranken angebracht. Die kann man also auch nutzen, wenn man auf den Check-in warten muss oder den Tag über auf einem der Parkplätze steht. Die VE-Station bietet Grauwassereinläufe für zwei Fahrzeuge, Trinkwasser kann jedoch nur auf einer Seite aufgenommen werden. Die Toilettenentleerung findet im Außenbereich über einen Edelstahltrichter statt.

 

Ein Restaurant gibt es ebenfalls, das haben wir aber nicht getestet. Vor allem Besucher ohne eigene Küche nutzen es, um dort zu frühstücken.

Wir wollten unbedingt einen Platz, von dem aus wir fußläufig oder mit dem Rad die Stadt erkunden können und der CP in Vliegenbos war nach unseren Recherchen der citynächste.

 

Das Gewässer IJ (Verlängerung des Nordzeekanals) trennt das Südufer von Amsterdam, an dem sich die historische Innenstadt befindet, vom Nordufer (Amsterdam Noord). Die Gewässerstrecke wird von diversen Kleinfähren (F1 bis F7) überwunden, die alle kostenlos sind. Vom Campingplatz sind es bis zur kostenlosen Fähre F2 1,70 km Fußweg. Zu Fuß benötigen wir hierfür 20 Minuten, mit dem Rad sind es weniger als 10 Minuten. Die Fähre F2 setzt zur Centraal Station, also dem Hauptbahnhof von Amsterdam über und da ist man eigentlich schon direkt im Zentrum der Stadt.

Die Fähren fahren alle paar Minuten, die Fahrtzeit beträgt 3-5 Minuten, je nach kreuzendem Schiffsverkehr, das geht also alles sehr flott. Auf die Fähren dürfen Fußgänger, Fahrräder, Roller, sogar Mini-Pkw und Kleinfahrzeuge aller Art, mit denen bewegungseingeschränkte Personen unterwegs sind. Zu Hauptverkehrszeiten werden die Fähranleger mit zwei Fähren bedient, sodass auch der größte Ansturm gut bewältigt wird. Unweit unserer Anlegestelle verkehren stadtseitig vom Hauptbahnhof aus weitere kostenlose Fähren zu A'DAM Tower und NDSM-Gelände, sodass man hier eine ganze Reihe unterschiedlicher Optionen hat. 

 

Was den Weg vom Campingplatz zur Fähre angeht, hatten wir zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es hier irgendwie unsicher sein könnte. Da die Fähren auch bis spät in die Nacht unterwegs sind, kommt alle paar Minuten ein Schwall Fahrradfahrer entlang des parallel verlaufenden Fußweges vorbei, sodass man selten wirklich alleine in den Straßen unterwegs ist.

Der Eingang zum Campingplatz ist mit einem Tor gesichert. Unmittelbar dahinter geht es links herum zur Ver- und Entsorgung.

Campingplatz Vliegenbos in Amsterdam Noord

Fährt man geradeaus weiter, kommt man an die Schranken. Zwischen den Schranken und dem Eingangstor befinden sich mehrere Parkplätze, auf denen man das Fahrzeug für den Check-in abstellen kann.

Die VE-Station mit Toilettenentleerung in der weißen Box. Rechts daneben in ausreichendem Abstand der Trinkwasserhahn. Davor die Fläche für die Grauwasserentsorgung.

Campingplatz Vliegenbos in Amsterdam Noord

Grauwasser kann von 2 Fahrzeugen gleichzeitig abgelassen werden.

Campingplatz Vliegenbos in Amsterdam Noord

Das Sanitärgebäude im Zentrum des Platzes. Die Mülltrennung erfolgt nach Pappe und Restmüll, Biomüll haben wir nicht gefunden, das hat uns ein wenig erstaunt. Die Sanitärräume sind sauber und ausreichend dimensioniert. Staus konnten wir dort zumindest nicht feststellen. In den Duschen war die Wassertemperatur leider nicht regulierbar, zumindest haben wir nicht herausgefunden, wie das gehen könnte. Uns war das Wasser zu heiß, aber mit etwas Geschick ist das kein großes Manko. Tänzer sind hier klar im Vorteil. Man muss halt in Bewegung bleiben, damit sich die Hitze richtig verteilt.

Spülbecken für den Geschirrabwasch. Auf der Westseite (hier im Bild) kommt nur heißes Wasser aus den Hähnen, auf der Ostseite nur kaltes Wasser. Das ist etwas unglücklich gestaltet, denn mit dem warmen Wasser kann man sich hier fast die Hände verbrühen, wenn viele gleichzeitig spülen. Zapfen nur wenige gleichzeitig, so ist die Temperatur in Ordnung.

Links die Toiletten innerhalb des Gebäudes. Zu den Duschen und den Waschbecken gelangt man über den Gang rechts. Während unseres Besuchs hatten wir keine Beanstandungen bezüglich der Hygiene.

Die Waschbecken am Ende des Ganges. Links befinden sich die Duschen.

Dusche mit Vorraum, der die Bekleidung vor Nässe schützt. Gut gelöst!

Außentoiletten befinden sich auf der Gebäuderück- bzw. Südseite.

Ein Waschraum befindet sich unweit der Rezeption.

Hier die Campingplatzzufahrt nach der Schranke. Links die kleinsten Stellflächen für Pkw mit Dachzelt oder Minivans. So richtig gemütlich ist das nicht. Aber wenn man eh den ganzen Tag in der Stadt ist, ist das doch kein Beinbruch.

Campingplatz Vliegenbos in Amsterdam Noord

Rechts deutlich tiefer die Abstellflächen für Liner und sonstige Langschiffe.

Im nördlichen Teil des CP befinden sich mehrere Teilflächen, die jeweils 12 bis 14 Fahrzeuge aufnehmen können und durch Grünflächen voneinander separiert sind.

Ein Oldtimer, der uns gefiel, nur mit dem Platzangebot hätten wir Probleme.

Campingplatz Vliegenbos in Amsterdam Noord

Die von uns genutzte Teilfläche.

Grünfläche mit Zelten unweit des Sanitärgebäudes.

Gäste hatten wir auch. Hier eine hübsche Spinne. Formvollendet ihre Arbeit, wie wir finden.

Und diese Gästin, wohl die Campingplatzkatze (oder Kater?) war außerordentlich interessiert an unserem Grillfleisch. Doch das war gesalzen und scharf gewürzt und hätte ihr sicherlich wenig Freude bereitet. Der Grill war zum Glück ausreichend heiß, um die Katze von Dummheiten abzuhalten. Dafür wurde gejammert und das können die ja wirklich gut. Gefallen fand sie auch an unseren Campingstühlen. Von deren Sitzfläche aus hat man einfach einen besseren Überblick und ist natürlich auch näher am gedeckten Tisch.