Golden Oldies 1

Vor 6 Jahren waren wir erstmals auf dem Golden Oldies Festival in Wettenberg, hatten damals aber nur einen Tag Zeit und konnten uns deshalb nur einen flüchtigen Eindruck verschaffen. Was wir sahen gefiel uns so gut, dass wir uns fest vornahmen zurückzukehren. Dass es dann doch noch so lange bis zu unserer Rückkehr dauern würde, hätten wir nicht gedacht. Dieses Jahr ist es uns nun endlich gelungen.   

Am Samstag, dem 29.07.2017 ging es gen Norden, wo wir zunächst unsere Unterkunft ansteuerten, um unser Gepäck zu bunkern. Gegen 11:00 Uhr näherten wir uns dann dem Veranstaltungsort, der großräumig abgesperrt war. Auf der A480 fahrend, verließen wir an der Ausfahrt Wettenberg die Schnellstraße und wurden wenige hundert Meter weiter in das Gewerbegebiet Augarten umgeleitet, wo offensichtlich mehrere Firmen ihre am Wochenende verwaisten Parkplätze zur Verfügung gestellt hatten.

Nach einem kurzen Fußmarsch zu einer provisorischen Bushaltestelle, immer der Meute nach, waren nochmals etwa 2 km Strecke bis zur Festmeile per Pendelbus zurückzulegen. In der Burgstraße unmittelbar oberhalb der Festmeile entließ man uns schließlich auf den Strip. 

Wettenberg liegt unmittelbar nördlich der Stadt Giessen und besteht aus den drei Ortsteilen Krofdorf-Gleiberg, Wißmar und Launsbach. Veranstaltungsort ist die Ortsgemeinde Krofdorf-Gleiberg mit der gleichnamigen Burg.

Laut Wettervorhersage mussten wir uns auf den einen oder andern Schauer einstellen und hatten uns zeitgemäß mit "Knirpsen" ausgestattet. Am Ende fungierten die Regenschirme nie als Regen- dafür aber gelegentlich als Sonnenschutz, denn entlang der Festmeile gab es nicht immer ausreichend Schatten.

Auf einer Wegstrecke von etwa 750 Metern reiht sich entlang der Hauptstraße zwischen Burgstraße und Turnhallenstraße ein Oldtimer an den nächsten. Zwar werden auch einige wenige Fahrzeuge ausgestellt, die noch auf ihre Instandsetzung warten, doch der weit überwiegende Teil der Karossen ist hübsch herausgeputzt und zeigt sich von seiner allerbesten Seite. Besonders beeindruckend sind sicherlich die amerikanischen Straßenkreuzer aus den 50er und 60er Jahren. Der meistgehörte Satz aber lautete: "Den hab ich früher auch einmal gefahren". Und der bezieht sich auf deutlich kleinere Modelle der Marken VW, Opel oder Ford, Fiat und Renault aus europäischer Produktion, die im Zuge der Wirtschaftswunderzeiten zunehmend erschwinglich wurden und damit zum realen Leben deutlich mehr Bezug als amerikanische Großraumlimousinen hatten.

Bei der nachfolgenden Präsentation der Fahrzeuge werden zunächst die Fahrzeuge aus deutscher Produktion gezeigt, danach folgen europäische Modelle und im zweiten Teil die amerikanischen Schlitten. Zwischen diesen zeigen wir einen kleinen Teil der 10 Bühnen, zeitgemäß gekleidetes Publikum (Frauen natürlich wieder mal ganz vorn), beschwingte Tanzeinlagen,  Möbel und Accessoires, einen Kinderwagenwettbewerb und die Wahl der Miss Pettycoat.

Die Aufnahmen so hinzubekommen, dass die Fahrzeuge einmal für sich alleine stehen, war übrigens ausgesprochen schwierig. An besonders begehrten Fahrzeugen haben wir mehr als 5 Minuten benötigt bis der Schuss saß, das klingt wenig aber bei der Fülle der Fahrzeuge ist Geduld gefragt.

Vier Modelle des Ford Taunus. Aber in welcher Reihenfolge erblickten sie das Licht der Welt?

Drei Mal Opel Rekord.

Für Show- und Musikbühnen reicht der wenige, auf der Hauptstraße noch verbleibende Platz nicht mehr aus, schließlich will man gemütlich sitzend, eine Minderheit auch mehr oder weniger wild tanzend das Wochenende genießen und so hat man die Partyzone in die nahegelegenen Seitenstraßen einquartiert. Wir haben von den 10 Bühnen nur sechs besuchen können, weil es so viele interessante Dinge beim Gang durch die Gassen zu sehen gab, dass wir uns oft kaum losreisen konnten. 

Auch Tänzerinnen und Tänzer kamen voll auf ihre Kosten.

Alle die aus der Übung gekommen sind, ihre Haarpracht aber trotzdem dem 3-tägigen Trend anpassen wollten, konnten dies bei einem mobilen, aber stilgerecht eingerichteten Frisörsalon nachholen. Auch die eine oder andere Tänzerin, die bei den allzu wilden Rhythmen ihre Frisur beschädigt hatte, konnte diese hier richten lassen.

Es folgen Fahrzeuge aus unseren europäischen Nachbarländern.

Panhard ist der Markenname des französischen Autoherstellers Panhard & Levassor für Kleinwagen (unten) und Panzerfahrzeuge nach dem Zweiten Weltkrieg. Panhard & Levassor begann 1891 als erstes Unternehmen der Welt mit der Herstellung und dem Verkauf von serienmäßig produzierten Fahrzeugen. Der Bau ziviler Automobile wurde 1967 nach der Fusion mit Citroën eingestellt (Info Wikipedia).